Im winterlichen Halbjahr liegt in Davos die monatliche Durchschnittstemperatur unter 0°C. Mitunter fällt das Thermometer auf minus 10° oder 15 °C. Entsprechend wichtig ist eine leistungsfähige Heizung. Mit Heizöl lässt sich bekanntlich jedem Wetter trotzen, doch die fossile Wärmeerzeugung widerspricht den Zielen der Landschaft Davos für saubere Luft und liegt völlig konträr zur bundesrätlichen Politik gegen den Klimawandel. Das hat die Eigentümer D. C. und H. C. Frei motiviert, die Umrüstung der Wärmeerzeugung an die Hand zu nehmen.
Zwar hätte der Ölkessel aus dem Jahr 2004 noch ein paar Jahre Wärme produziert, doch der Zeitpunkt für dessen Ersatz ist nach Einschätzung von Hans-Curd Frei denkbar günstig. Denn das Anliegen des Klimaschutzes sei dringend, meint der Chefarzt im Spital Davos, und der Förderbeitrag würde signalisieren, dass Staat und Gesellschaft diese Bereitschaft für eine fossilfreie Zukunft unterstützen.
Wärmepumpe spart 4'000 Liter Heizöl im Jahr
Seit gut einem Jahr stammt die Heizwärme für das 350-m2-Haus von der mit Aussenluft gespiesenen Wärmepumpe, die mit Aussenluft alimentiert wird. Die Heizleistung beträgt rund 15 Kilowatt, der jährliche Wärmebedarf rund 40'000 kWh. Dieser Bedarf entspricht 4'000 Litern Heizöl, was zeigt, dass der ursprünglich installierte Öltank mit 8'700 Liter Inhalt klar überdimensioniert war.
Das Fassungsvermögen des Tanks zeigt aber, welche Potenziale zum Energiesparen in baulichen Massnahmen liegen. Denn die Eigentümer liessen das Dach und teilweise die Aussenwände dämmen sowie die Fenster ersetzen. Also den Wärmebedarf reduzieren und den Restbedarf mit erneuerbaren Energien decken. Diese Kombination bringt die besten Resultate. Der alte Kombi-Kessel für Heizung und Warmwasser wurde mitsamt dem Tank demontiert. Heute steht im Heizungsraum die Wärmepumpe mit einem Pufferspeicher sowie eine separate Wärmepumpe für die Wassererwärmung (450 Liter).
Hinter dem Haus ist auf einem kleinen Betonsockel das Aussengerät der Wärmepumpe positioniert, im Wesentlichen ein Wärmetauscher zwischen Aussenluft und Kältemittel. Die Eigentümer sind mit ihrem Entscheid sehr zufrieden, so Hans-Curd Frei: «Für uns ist diese Umrüstung mehr als reine Technik. Das Bewusstsein, umweltgerecht zu denken und zu handeln, hat für uns einen hohen Stellenwert.»
Förderbeitrag von myclimate
myclimate unterstützt Hauseigentümer*innen beim Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch eine Erdsonde, eine Wasser-Wasser- oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Heizleistung von bis zu 15 kW. Die Förderbeiträge werden anhand des bisherigen, jährlichen Energieverbrauches berechnet (18Rp./kWh). Im Beispiel des Davoser Einfamilienhauses würde dieser Förderbeitrag mit den neuesten Bedingungen CHF 7'200. betragen. Unter www.myclimate.org/heizung ist ein Fördergeldrechner zu finden, mit welchem der individuelle Förderbeitrag quantifiziert werden kann. Wichtig ist, dass die Anmeldung vor der Auftragsvergabe an die Installationsfirma erfolgt. Das Programm von myclimate ist dank dem Engagement der Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK möglich.