Der Einsatz von Elektrofahrzeugen gewinnt auch in der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Matthias Müller vom Sunnehof Beeri hat einen Elektro-Hoflader erworben und dabei vom Förderprogramm "E-Hoflader" der Stiftung KliK profitiert. Wie Matthias Müller und sein Team Unmengen leckere Beeren produzieren und dabei einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, erzählt der Landwirt auf einem Rundgang über seinen Betrieb.
Stiftung KliK: Ihr Betrieb ist eine Mischung aus nachhaltigen Prinzipien und moderner Technologie. Haben Sie ein Beispiel dafür?
Im Gewächshaus fällt auf, dass unsere Beeren in Töpfen gepflanzt werden. Dadurch gibt es weniger Schädlinge und weniger Krankheiten. Gleichzeitig sorgen wir für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, weil sie sich nicht ständig bücken müssen.
Ein weiteres Beispiel ist der elektrisch betriebene Hoflader.
Richtig. Eigentlich war ich damals auf der Suche nach einem Teleskoplader und habe den E-Hoflader spontan bei meinem Fahrzeughändler, der Aggeler AG, gesehen. Noch am gleichen Tag brachte mir Emil von Aggeler AG den E-Hoflader vorbei. Ich hatte bereits mit einem anderen elektrischen Fahrzeug nur positive Erfahrungen gesammelt.
Was begeistert Sie am E-Hoflader?
Zum einen die Technik. Außerdem macht er kaum Lärm und keine Abgase. Wir können die Maschine für verschiedene Arbeiten einsetzen. Auch unser Personal war von Anfang an begeistert. Im Vergleich zu den Vorgängermaschinen gibt es praktisch keine Einarbeitungszeit.
Gibt es beim E-Hoflader auch Herausforderungen?
Man muss lernen, mit der Batterie umzugehen. Wenn die Maschine voll ausgelastet ist, hält sie einen Tag, sonst zwei. Wir versuchen, den Hoflader nur dann an den Strom anzuschliessen, wenn die Photovoltaikanlage Strom liefert. Da es sich um eine Lithium-Ionen-Batterie handelt, kann sie jederzeit aufgeladen werden, auch wenn sie noch nicht ganz leer ist.
Wie hat das Förderprogramm "E-Hoflader" bis heute gewirkt?
Die Anfangsinvestition bei einem elektrischen Hof-Fahrzeug ist höher als bei einem dieselbetriebenen. Auf lange Sicht ist es jedoch günstiger, da die Maschine keinen Diesel und viel weniger Wartung benötigt. Für unsern E-Hoflader haben wir von der Stiftung KliK eine Anschubfinanzierung von 5000 Franken erhalten. Dazu kommen jährlich 200 Franken pro eingesparte Tonne CO₂.
Was tut der Sunnehof Beeri weiter für den Klimaschutz?
Unser Bewässerungssystem richtet sich zyklisch nach dem Wetter. Die Photovoltaikanlage auf unseren Dächern produziert jährlich 140'000 kWh Strom. Wir versorgen damit all unsere Pflanzen mit wassersparender Tropfbewässerung. Zudem sammeln wir überschüssiges Bewässerungswasser auf und verwenden es wieder. Ausserdem reinigen wir das Wasser ‘biologisch’ mit Mikroorganismen in Sandfiltern, in denen Pilzspuren vernichtet werden.