Fragen an Michael Häusl, Geschäftsführer Vermicelles Brand AG
1. Herr Häusl, weshalb haben Sie sich für einen Wechsel des Kältemittels in den bestehenden Kälteanlagen entschieden?
Häusl: Wir haben drei Kälteanlagen, welche von Schaller Uto AG regelmässig gewartet werden. Während eines Anlagebesuchs hat mir der zuständige Kältefachmann, Benjamin Strobel, erklärt, dass das Kältemittel der Tiefkühlanlage einen sehr hohen GWP hat und dadurch schädlich für das Klima ist. Obwohl die Kälteanlage erst vier Jahre alt war, darf das dafür eingesetzt Kältemittel bald nicht mehr nachgefüllt werden. Unsere Kälteanlage wurde mit einem Kältemittel betrieben, welches einen sehr hohen Treibhauseffekt aufwies. Für uns ist Klimaschutz ein grosses Anliegen und Teil der Firmenphilosophie. Wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, dann zögern wir nicht.
2. Was wären die Konsequenzen, wenn Vermicelles das bestehende Kältemittel so beibehalten hätte?
Häusl: Im Falle eines Austritts durch Leckage, wäre dieses Kältemittel rund 4’000-mal schädlicher als Co2. im Vergleich. So etwas darf aus unserer Sicht heute nicht mehr sein und es besteht sicher Handlungsbedarf
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«Mittelfristig können wir mit Förderbeiträgen, welche bis zu 90% der Umrüstungskosten decken, rechnen» Michael Häusl, Geschäftsführer Vermicelles Brand AG
Bild: Simon Keller
3. Weshalb konnte die Umrüstung auf ein klimafreundliches Kältemittel so rasch umgesetzt werden?
Häusl: Die Stiftung KliK hat den Handlungsbedarf mit ihrem Förderprogramm Klimafreundlicher Kältemittelwechsel erkannt, und schafft mit sehr attraktiven Fördermitteln den nötigen Anreiz, dass mit klimaschädlichen Kältemitteln betriebene Anlagen ersetzt oder umgerüstet werden. Wir empfehlen, dieses Angebot anzunehmen, um eine ökologische wie ökonomische Lösung realisieren zu können.
«Wir haben zum Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein!»
4. Ergaben sich aus diesem Entscheid weitere Vorteile, welche die Energieeffizienz unterstützen?
Häusl: Wir nutzen die Gelegenheit beim Schockfroster für Marroni zusätzlich einen Tauscher, der für eine Wärmerückgewinnung sorgt, einzubauen. Damit kann die Abwärme des Kühlprozesses für die Gebäudeheizung und für das Aufbereiten von Warmwasser eingesetzt werden.
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Mit dem Einsatz der neuen Technologien kann klimafreundlich gekühlt, geheizt und Warmwasser hergestellt werden.
Bild: Simon Keller
Förderprogramm «Klimafreundliche Kälte», Modul 3: Klimamittelwechsel in bestehenden HFKW-Anlagen
Die bestehende Anlage wird ohne wesentlichen Umbau von R404A/507A auf R448A/R449A, bzw. von R134a auf R513A umgerüstet. Investieren Sie schon heute in eine klimafreundliche Umrüstung Ihrer Anlage um von unseren Förderbeiträgen zu profitieren!
Die Vorteile
Konform mit Regelungen der ChemRRV auf lange Sicht Klimafreundlicherer Weiterbetrieb der bestehenden Anlage
Vorteile bei der Wartung, falls Kältemittel nachgefüllt werden muss.
Förderbeitrag deckt einen grossen Teil der Umrüstungskosten
Vermicelle Brand AG
Vermicelles Brand AG gibt es seit 50 Jahren und verarbeitet bereits in dritter Generation Edelkastanien aus Süditalien, dies mit eigener Rezeptur.
Merkmale Kälteprojekt
Kälteprojekt
Tiefkühlanlage Vermicelles AG
Art der Massnahme
Kältemittelwechsel von klimaschädlichen Kältemittel auf klimafreundliche Kältemittel
Anlagentyp
Industriekälte (industrielle Kühlung von Nahrungsmitteln)
Standort der Kälteanlage
Niederönz, Bern
Verwendetes Kältemittel
Kältemittelwechsel von R507A (mit einem GWP 3985) auf R449A
Förderung
Neben der einmaligen Förderung für eine Investition von Fr. 11 000.– nach der Umrüstung werden auch jährliche Zahlungen von Fr. 700.– bei Weiterbetrieb der Anlage bis 2030 ausbezahlt.
Im Newsletter des SVK lernen Sie jeden Monat ein Förderprojekt der Stiftung KliK kennen.
Schaller UTO AG
Die Schaller Uto AG ist ein moderner Fachbetrieb in der Kälte- und Klimabranche. Das Unternehmen plant und installiert Anlagen und Geräte und führt schweizweit Reparaturen und Wartungen durch.