Viele Unternehmen – dazu gehören auch landwirtschaftliche Produktionsbetriebe – betreiben noch Kälteanlagen, die mit synthetischen HFKW-Kältemitteln wie R404A befüllt sind. Diese Kältemittel sind in der Luft stabil und deshalb sehr stark klimaschädigend. Hat eine solche Anlage das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, muss sie gemäss gesetzlichen Vorschriften durch eine klimafreundliche Installation ersetzt werden. Steigen die Kühlanlagen unerwartet aus, erleben deren Besitzer oftmals eine böse Überraschung: Die Investition in eine neue Anlage ist nämlich mit hohen Kosten verbunden, mit denen nicht gerechnet wurde.
Wer aber im Voraus plant, profitiert von einer Förderung: Ersetzt zum Beispiel ein landwirtschaftlicher Betrieb seine Kälteanlage – obwohl gemäss Einschätzung einer Kältefachperson noch für mindestens fünf weitere Jahre funktionstüchtig – vorzeitig durch eine klimafreundliche mit natürlichem Kältemittel, erhält er von der Stiftung KliK finanzielle Unterstützung. "Unsere Förderbeiträge bemessen sich an der Klimawirkung des Anlagenersatzes und können bis zu 50% der Investitionskosten decken" sagt Darja Aepli, Leiterin Inland der Stiftung KliK.
Gamper Gemüsekulturen aus Stettfurt ist eine der Firmen, die sich in der Schweiz auf die Produktion von Chicorée spezialisiert hat. Kühlen ist für den Reifungsprozess dieser Salatsorte unvermeidbar. Dies geschieht in einem riesigen Lager, das mit einer Leistung von 300 kW gekühlt wird.
Um das Risiko eines Ausfalls zu vermeiden, aber auch um die steigenden Kosten der bestehenden Kühlung anzugehen, hat die Firma Gamper den Ersatz der Anlage und damit den Umstieg auf eine klimafreundliche Anlage mit natürlichem Kältemittel in Erwägung gezogen. Die Evaluation der Kosten war jedoch ernüchternd. Eine derart hohe Investition wäre ohne Unterstützung durch das Modul "Vorzeitiger Ersatz von HFKW-Anlagen" im Rahmen des Förderprogramms Klimafreundliche Kälte der Stiftung KliK kaum getätigt worden.
Ein erster Rückblick zeigt, dass die Entscheidung nicht nur den drohenden Kostendruck bei einem Ausfall der alten Anlage verhindern konnte, sondern mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage auf lange Sicht auch Energiekosten gespart werden können, da der Stromverbrauch deutlich gesunken ist. "Es hat sich eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösung ergeben, die unser Engagement für eine nachhaltige Chicorée-Produktion unterstreicht", sagt Fabian Etter, Betriebsleiter bei der Firma Gamper.
Modul "Vorzeitiger Ersatz von HFKW-Anlagen"
Besitzer/-innen, die ihre noch funktionstüchtige HFKW-Anlage vorzeitig ersetzen und das Projekt 2025 umsetzen, können von attraktiven Beitragssätzen des Fördermoduls profitieren. Dieser Entscheid macht die Schritte für den ohnehin anstehenden Ersatz planbar und dank der Förderung können Kosten eingespart werden. Anmelden kann man sich noch bis zum 30. Juni 2025. Mehr Infos zum Modul gibt es hier.
Kältemittelwechsel: kostengünstige Umrüstung
Es muss nicht immer in eine neue Anlage investiert, sondern es kann auch auf klimafreundlichere Kältemittel wie R448A und R449A umgerüstet werden. Mehr zu diesem Modul des Förderprogramms gibt es hier.