Im ersten von zwei Gewächshäusern am Standort Buchs, das wir besuchen, wächst der "Living Salad", den es in den Coop-Filialen zu kaufen gibt. Beim Betrachten der Sprinkleranlage, die die zarten Pflänzchen bewässert, ist man ganz kurz neidisch. Im Hochsommer wird es in einem Gewächshaus ganz schön heiss! Und trotzdem läuft auch in dieser Jahreszeit die Heizung – eine Wärmepumpe. Diese funktioniert dank Strom und der Abwärme vom Abwasser der nahegelegenen Kläranlage und ist gefördert durch die Stiftung KliK.

Warum auch bei 30 Grad Aussentemperatur die Heizung laufen muss, fragen wir den Geschäftsführer der Gebr. Meier Gemüsekulturen AG, Fritz Meier: "Diese Tatsache ist aktuell den sehr feuchten Wetterverhältnissen geschuldet", erklärt er. Die Heizung trocknet also die Luft, damit die Pflänzchen nicht verfaulen. Sie läuft jeweils nachts.

Geschäftsführer Fritz Meier (links) und Mitarbeiter Andreas Krättli in einem der beiden riesigen Gewächshäuser am Standort Buchs ZH.

Gemüseproduktion für Frau und Herr Schweizer

Fritz Meiers Unternehmen betreibt nebst dem Standort Buchs noch zwei weitere Gewächshäuser in Hinwil und Zurzach, dazu kommen etliche Hektaren Freilandgemüse. Die Gebr. Meier Gemüsekulturen AG produziert ausschliesslich für den Schweizer Markt; für den Detailhandel, für verarbeitende Betriebe, für Marktfahrer und für Gastronomie-Zulieferer. Nebst Salat wächst im Gewächshaus, in dem wir uns noch immer befinden, auch noch Pak Choi.

Das Prinzip, beziehungsweise die Ordnung, ist beim asiatischen Gemüse dieselbe wie beim Salat: Die Setzlinge werden eingekauft und mittels Roboter zu Beginn im hinteren Teil des Gewächshauses platziert. Dank des optimalen Klimas, für das ein ausgeklügeltes System aus Beheizung, einem mit automatischen Sonnenstoren versehenen Dach sowie einem umweltfreundlichen Bewässerungskreislauf mit Regenwasser sorgt, wachsen die Pflänzchen rasch. Sie wandern ebenfalls vollautomatisch Reihe um Reihe nach vorne, wo sie schliesslich von den Mitarbeitenden geerntet und verpackt werden.

Im zweiten Gewächshaus, das wir besichtigen, gedeihen Radieschen und Tomaten in allen Farben und Formen. Hummeln fliegen herum, es ist schwül und heiss, und die orangen Cherrytomaten, die wir direkt vom Strauch pflücken dürfen, sind eine willkommene, süss-saftige Erfrischung. Zum Schluss führt uns Fritz Meier in den Heizungsraum zur Wärmepumpe.

Im Raum davor steht die vorherige Ölheizung. Wie Meier erklärt, ist diese noch voll funktionsfähig "und hätte bestimmt noch 10 weitere Jahre in Betrieb bleiben können. Wir haben uns jedoch aufgrund unserer Geschäftsphilosophie, in der wir bereits seit geraumer Zeit auf Nachhaltigkeit setzen, zu einer klimafreundlichen Ablösung entschieden. Wir sind überzeugt davon, dass dies die Zukunft ist."

Dank der Umstellung von einer Ölheizung auf die Wärmepumpe können am Standort Buchs pro Jahr um die 400t CO2 eingespart werden.

Seit ihren Anfängen 1948 in Buchs ist die Gebr. Meier Gemüsekulturen AG ein zukunftsorientierter Familienbetrieb der Gemüsebranche und produziert ausschliesslich für den Schweizer Markt. Das Unternehmen steht für nachhaltigen und ökologischen Anbau von regionalen Produkten zu fairen Bedingungen. Nebst den Gewächshäusern in Buchs gibt es weitere in Zurzach und Hinwil sowie eine rund 100 Hektaren grosse Freilandproduktion.

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