100 Millionen Liter Getränke finden bei Rivella jährlich den Weg in die Flasche. Pro Stunde sind dies bis zu 26'000 Flaschen, die im Werk in Rothrist befüllt werden. Eine derart grosse Produktion benötigt viele Ressourcen und viel Strom.

«Für die Herstellung unseres Getränkesortimentes benötigen wir thermische und elektrische Energie», sagt Samuel Flückiger, Leiter Technologie & Innovationen bei Rivella. Weil sich die Firma der Nachhaltigkeit verpflichtet hat und in den kommenden Jahren ehrgeizige Klimaziele erreichen will, bezieht Rivella zu 100 Prozent Energie von Wasserkraft Schweiz. Eine eigene Photovoltaik-Anlage produziert zudem 10 Prozent des Strombedarfs vor Ort. Die thermische Energie stammt zurzeit noch aus Erdgas. Davon will das Unternehmen jedoch wegkommen.

Massnahmen für den Klimaschutz in vielen Bereichen

Bei Rivella werden zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Die Optimierungen reichen von weniger Plastikverbrauch für Deckel und Flaschen über klimafreundliche Kälte, bei der Rivella durch die Stiftung KliK gefördert wird, bis hin zu Wasserstoff-LKW für die Auslieferung der Ware:

Das (Klimaschutz-)Potential von Kältemitteln

Neben erneuerbaren Energien für die Produktion von Strom und Wärme sind in grossen Lebensmittelunternehmen auch Kälteanlagen ein grosser und wichtiger Bereich für Klimaschutzmassnahmen. Oftmals ist nicht bekannt, dass ältere Kälteanlagen mit Kältemitteln ausgestattet sind (v.a. HFKW), deren Wirkung auf das Klima 1000-mal schädlicher ist als bei CO₂. Das Entweichen dieser Kältemittel in die Atmosphäre ist aufgrund von Verlusten bei der Befüllung und beim Entsorgen der Anlage sowie Leckagen im kontinuierlichen Betrieb unvermeidbar.

Mit der Umrüstung auf Kälteanlagen mit klimafreundlichem Kältemittel können Unternehmen daher viel für das Klima bewirken. Aus diesem Grund hat Rivella seine Kälteanlagen erneuert. Finanziellen Support hat das Unternehmen dabei von der Stiftung KliK erhalten, die mit dem Förderprogramm «Klimafreundliche Kälte» verschiedene Massnahmen zum Einsatz klimafreundlicher Kältemittel unterstützt.

Förderprogramm «Klimafreundliche Kälte» für Unternehmen

Das Förderprogramm umfasst drei Module, die verschiedene Massnahmen zum Einsatz klimafreundlicher Kältemittel fördern. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verband für Kältetechnik (SVK). Modul 1 fördert den vorzeitigen Ersatz von HFKW-Anlagen in Supermärkten, Industrie, Gewerbe und Klimakälte durch Anlagen mit klimafreundlichen Kältemitteln. Modul 2 fördert den Bau klimafreundlicher Kleinanlagen vor allem im Detailhandel und Gewerbe. Mit dem Modul 3 fördert die Stiftung KliK die Umrüstung bestehender HFKW-Anlagen in den Bereichen Industrie, Gewerbe und Klimakälte von R404A/507A auf R448A/R449A bzw. von R134a auf R513A.

Ersatz von Kühlmittel und Anlagen

Im Werk in Rothrist sorgen zum Beispiel die Kühlanlagen im Tanklager der Getränke-Konzentrate auf 200 Quadratmetern Fläche dafür, dass die Temperatur der Getränke stets 12 bis 15°C beträgt. Hier wurden die zuvor schädlichen Kühlmittel mit klimafreundlichen ersetzt. Die Eiswasseranlage, die die Getränke nach der Pasteurisierung wieder herunterkühlt, wurde dank Fördergeldern der Stiftung KliK gänzlich und vorzeitig ersetzt und ebenfalls mit einem klimafreundlichen Kühlmittel ausgestattet. Dadurch wird der Ausstoss von CO₂-Emissionen der Rivella AG pro Jahr um 235 Tonnen CO₂ reduziert.

«Das Konzentrat-Tanklager kühlen wir mit einer Propangas-Kühlanlage und unsere Tiefkühlzellen und Kühlräume werden mit einer Kälteanlage, die CO₂ als Kühlmittel verwendet, gekühlt. Beim Ersatz der Eiswasseranlage haben wir die Menge mit Ammoniak als neuem Kühlmittel von 600 kg auf 160 kg reduziert. Mit der neuen Anlage konnte der Stromverbrauch der ganzen Unternehmung um 5 % reduziert werden.»

Roger Wymann, Projektleiter Ersatz Eiswasseranlage & Optimierung Abwärmenutzung

In Zukunft will Rivella Abwärme, die in diversen Produktionsprozessen entsteht, noch besser nutzen können. Energie, Rohstoffe, Verpackung, Mobilität, Abfall – die Bereiche, in denen Rivella Klimaschutzmassnahmen umsetzt, sind vielseitig und zeigen das grosse Potential für Unternehmen. Die Stiftung KliK bietet nebst der klimafreundlichen Kälte weitere Förderprogramme für Unternehmen an, die etwas zum Schutz unseres Klimas beitragen wollen.